Tag 1'000.
Seit dem 1. 3. 2021 unterwegs...
Zeitpunkt für einen Rückblick?
Zuallererst sind wir nicht immer unterwegs...das fällt uns auf...das gefällt uns!
Die letzten drei Jahre haben wir jeweils drei Monate in Frankreich gearbeitet. Die Hälfte im Frühling, die Hälfte im Herbst.
Hat uns das die einzelnen Jahre jeweils "auseinander gerissen"? Ja! Hat's geschadet? Nein!!
Es hat uns Struktur gegeben - wir "mussten" jeweils zwei Mal im Jahr...
Das 2024 wird das letzte Übergangsjahr werden...einmal zwei Wochen in Frankreich arbeiten für den Staatlichen Pflanzenschutz mit den Spürhunden...und tschüss!
Das war's dann mit Struktur 🫢!
Haben wir uns hierzu etwas einfallen lassen? Nein, eigentlich nicht!
Und doch:
Wir stecken in einem Umbau zwischen Malaga und Marbella. Hagis Idee:
Wir brauchen einen Hub - technisch gesagt: einen Knotenpunkt. Wo alles zusammenführt. Oder umgekehrt: woher in Zukunft alles hingeht😉!
Scheinbar der viert schönste Zoo der Welt...wir haben die drei anderen trotz vielfältigsten Reisen bisher nicht gefunden 😎
Wir sind überwältigt von den grosszügigen Anlagen...zwei Tage sind hier schnell vergangen..und wir sind wiedermal vollgepackt mit Eindrücken!
...wir haben wieder mal etwas gearbeitet.
In Royan am Atlantik haben wir seit 2018 480 Spürhunde-Arbeitstage im Team geleistet.
Nun ist der Invasive Schädling aus China ausgerottet...und wir waren zum letzten mal hier.
In einem Umkreis von 500 Metern haben wir mit den Spürhunden 6'250 Pflanzen kontrolliert. Diese Kontrollen haben in 870 Privatgärten und im öffentlichen Bereich stattgefunden. Hunderte von Geschichten bleiben zurück...die grosse Mehrheit der Geschichten waren wunderbar!
.....einmal hin und wieder zurück......
Wir sind im Frühling von Royan nach Südspanien, für den Hochsommer nach Nordspanien und nun wieder in Frankreich "gelandet".
Die Arbeitswochen in Frankreich diktieren unser Fortbewegen...aber nicht dass uns das lästig wäre....ganz und gar nicht!
125 Tage waren wir in Spanien und nun sind etwa 70 Tage Frankreich geplant, bevor wir wieder nach Andalusien "abtauchen".
Während wir das hier schreiben, sind wir 941 Tage unterwegs...was aber nicht heisst, dass wir nur im Greenhorn leben.
Wir tun das, was zur jeweiligen Zeit für uns und die Hunde das beste ist.
Seit drei Wochen touren wir langsam durch Nordspanien - die Temperaturen halten, was sie versprochen haben...es ist äusserst angenehm!
In allen Nationalparks dürfen wir mit unserem Greenhorn frei stehen, die Hunde müssen teils an der Leine sein...alles sehr grosszügig geregelt.
Zwei Abstecher an die Küsten...naja, statt Wildtiere sehen wir dort Touristen....wir sind nicht so begeistert...also zurück ins Hinterland!
Wir gehen auf Bärensuche im Nationalpark Somiedo.
Eine geführte Tour...nachdem wir vergeblich nach Bären Ausschau gehalten haben.
Der Guide von Osso Experience weiss genau, wann und wo.
Keines der Tiere hat einen Tracker, kein Halsband, nichts.
Wir konzentrieren uns auf einen Hang und können wirklich einer Bärenmutter eine Stunde lang zuschauen, wie sie mit ihren zwei ca 7 Monate alten Jungen ins Tal runter kommt.
Dank dem sehr hellen Kopf - Zeichen für ihr relatives Alter - werden die Fotos knapp anschaubar....
Es war für die letzten Tage DAS Erlebnis für uns!!
Am 13. Juli flüchteten wir aus Andalusien.
Die Umbaupläne hatten etwas länger gedauert, wir wollten schon eher die Reise nach Nord-Spanien antreten.
Calahonda hatte uns zwar auch anfangs Sommer nicht enttäuscht - die Temperaturen waren nie gross über 31 Grad gegangen, aber wir wussten, dass die Temperaturen nur noch eine Richtung kannten.
Also fuhren wir nachts durch die Bratpfanne Spaniens...abends um 21.00 Uhr waren es 40 Grad! Morgens um 08:00 waren wir in Nordspanien angekommen...die Temperaturen sind seit dem MEGA angenehm - siehe Gijon!
Wir bleiben also bis anfangs September in Nordspanien, bevor wir uns wieder zum Arbeiten Richtung Bordeaux aufmachen.
Es sieht ein bisschen aus wie die Schweiz...hügelig, bergig, "käsig" 😉
Picos de Europa, Pico tres Mares...wir halten uns hauptsächlich in den Nationalparks auf.
Und: fast keine ausländischen Touristen
(Stand 24. Juli 2023)! Hauptsächlich Spanier die ebenfalls die Kühle suchen, so wir wir 😅
Pico tres Mares, auf 1'700 meter stehen wir ungestört und geniessen die Fernsicht!
Center of Altamira: hier wurde die Höhle Altamira nachgebaut. Die originale Höhle wurde geschlossen, da die Malereien von über 18'500 Jahren zuletzt zu stark gelitten hatten. Wir waren beeindruckt mit wieviel Aufwand diese Höhle rekonstruiert worden ist.
Die Höhle "La Pena" ist noch zugänglich und diese haben wir uns in echt "gegönnt".
Zu unserem Briefkasten in der Schweiz, soll noch ein Hub in Südspanien dazu kommen.
Ein Hub...ist für uns ein Knotenpunkt oder ein Drehkreuz von wo aus wir Reisen können und aber auch sein können. In Calahonda, zwischen Malaga und Marbella haben wir diesen Ort - obwohl nie gesucht - gefunden.
Von hier aus ist es ein Katzensprung nach Afrika, nach Portugal und Südspanien liegt sowieso zu Füssen.
Etwas Kleines, direkt am Meer - wir nennen es "Hagis Seafront"...muss aber erst noch etwas umgebaut werden.
...es mangelt nicht an Zuschauern, wenn Grace und Meghan ihre Spielzeuge aus dem Meer retten...
Wir fahren zügig durch von der Nouvelle-Aquitaine nach Andalusien.
Ein Umbau-Projekt wartet auf uns, das ist es uns Wert, die zentrale Nord-Süd Achse Spaniens ein andermal in gewohntem Tempo zu machen.
...aber nicht so zügig, als dass es für die berühmtesten Châteaux des Bordeaux nicht reichen würde....Mouton Rothschild, Lafitte Rothschild, Margaux, Cos d'Estournel, Pichon Baron und so weiter.
...und Arcachon mit der grössten Düne Europas durfte auch nicht fehlen.
Dune du Pilat 110 meter hoch, 500 meter breit und 2,7 Kilometer lang....die höchste Wanderdüne Europas.
Hagi war dort 1978...Hagis waren dort 2023...in 45 Jahren hat sich alles verändert - nicht so diese Düne 🤩
Die Wetterprognosen sind so schlecht, dass wir uns kurzentschlossen entschieden haben innert 2 Tagen an den Atlantik durchzufahren.
Dort erwartet uns neben Sturm und Regen wenigstens wieder ein Chalet und ein "Dienstwagen" 😉 🤣 . Immerhin heisst hier schlechtes Wetter in der Regel "Sturm-Windstill-Regen-Trocken-Sonne-Wärme-Kälte" in stündlicher Abwechslung...
Wir arbeiten uns wieder einmal quer durch Frankreich hindurch.
Angefangen in Divonne-les-Bains im Departement Auvergne-Rhône-Alpes dann nach Gien im Val-de-Loire und schlussendlich zum Atlantik nach Royan im Departement Nouvelle-Aquitaine bei Bordeaux.
Wir denken, dass dies das letzte Jahr sein wird in dem wir die Strecke "arbeitend" hin und zurück machen. Die Quarantänezonen in Divonne und Royan werden Ende dieses Jahres aufgehoben, Patient gesund und damit schliesst sich der Kreis für uns als Hundeführer in Sachen Biosicherheit.
Also, geniessen wir nochmal ausgiebig die sehr angenehme Zusammenarbeit mit den Franzosen und das ganze Drumherum (Drumherum = Baguette, Wein, Käse, und und und....). Und nicht zu vergessen den Luxus eines Arbeits- respektiven Einsatzautos und eines vom Auftraggeber bezahlten Chalets für den jeweiligen Aufenthalt.
Wir sind nun heute seit 2 Jahre unterwegs.
Wir sind mit unserem 4x4 als Greenhorn gestartet...und fühlen uns immer noch als Greenhorn unterwegs. Wenn auch der wöchentliche Check unter dem Fahrzeug und im Motorenraum etwas alltäglicher geworden ist - so ist doch die gesamte Technik immer noch ein "grosses Mysterium"...😉 . Aber Pilot und Copilot mit den mitreisenden Hunden haben (fast) alles im Griff...und sind sehr flexibel (geworden?).
In diesen 2 Jahren, haben wir uns 37'000 Kilometer bewegt... sind durch 7 Länder "gecruist"...haben jeweils drei Monate pro Jahr in Frankreich mit unseren Spürhunden gearbeitet www.anoplophora-spuerhunde.ch/aktuelles/ und den letzten Spürhunde-Arbeitsvertrag in der Schweiz auf Ende 2022 definitiv auslaufen lassen.
Die restliche Zeit, sind wir wie die Zugvögel in Europa unterwegs gewesen....
Frei nach dem Motto "die grosse Freiheit ist, die eigenen Grenzen selbst festzulegen" haben wir mit unserem Iveco vor allem "wild" gestanden, waren aber auch auf Campingplätzen, haben in Hotels geschlafen oder uns eine möblierte Wohnung gemietet.
Wir definieren unser Reisen nicht mit "wir müssen jeden Tag im Camper wohnen", sondern wir tun genau das, was wir für den jeweiligen Moment und jeweiligen Ort für richtig empfinden. Dass wir in den zwei Jahren nur einmal mit unserem Greeny an der Steckdose hingen..darauf sind wir stolz, aber wir "wohnten" ja auch ¨öfters mal "mit Strom"...und das relativiert....Und auch eine WC-Spühlung braucht bei uns im Camper nur ca. 2 dl Wasser....das war bei unseren Aufenthalten in den Hotel-/Wohnungen aber eben nicht so....
Unsere Idee möglichst viel zu reduzieren, haben wir in den 2 Jahren erreicht...aber eben nur soweit, wie wir es auch wirklich wollten. Definitiv haben wir weniger Kleider, Schuhe, Dekoartikel, etc. gekauft und da liegt sicher unsere grosse Reduktion in unserem Fussabdruck...
Auch die 5.99m Länge unseres Iveco finden wir nach wie vor richtig.
Wir sind keine Minimalisten...jedoch Essentialisten...beschränken uns gerne auf was wir für nötig empfinden...streben nach weniger, und nicht nach mehr. Ein grösseres Fahrzeug würde uns die Art, wie und wohin wir reisen in Europe schlicht nicht gerecht. Und Monika lotst mich ohne Furcht in jeder Stadt direkt zum Fischmarkt...und da parkieren wir auch problemlos ein 😅 !
Und wie nun weiter?
Geplant sind 6 Wochen Arbeit im Frühling und wieder 6 Wochen Arbeit im Herbst in Frankreich. Wir werden zuerst Divonne-les-Bains (Nähe Genf) ansteuern um dort für 2 Wochen zu arbeiten, dann über Gien (bei Orleans) 2 Wochen arbeiten und zuletzt in Royan (bei Bordeaux) für 2 Wochen unsere Arbeit aufnehmen. Jedesmal mit einer Woche Ferien/Reisen dazwischen - wir wollen ja keinen Stress....
Mai/Juni ist dann Südspanien geplant und Juli/August Nordspanien bevor wir dann im September wieder unsere Arbeit in Royan, Gien und Divonne aufnehmen...
Und den Winter 23/24 werden wir dann wieder in Andalusien verbringen...Aber das sind alles nur Pläne🙃 ... wer weiss....
...vor zwei Jahren der letzte Tag in der Wohnung....
Irgendwie war das ja schon Alles fast unvorstellbar...
Aber wenn wir weiter zurückblenden:
Unser Haus in Maisprach zu verkaufen....war auch unvorstellbar!
Der "Bänker" verlässt die Bank und startet eine Unternehmung mit Spürhunden...auch unvorstellbar!
Mehr als ein Jahr in Japan zu leben...auch unvorstellbar!
Unsere Motivation ist stets das Gelingen..nicht nur das Versuchen😍
Wir wurden ja schon zum Jahresende in Basel abgeschleppt. Ein erschreckendes, lautes Geräusch hat uns zu einem sofortigen Notstop veranlasst.
Die Iveco Garage in der Schweiz hat dann das Öl im Getriebe gewechselt, etwas Späne an der Magnet Schraube unten gefunden und den Fall nach einem Ölwechsel als erledigt betrachtet....
"Wie auf Eiern" fuhren wir dann zur Garage unseres Vertrauens, Garage Wagner in Donauwörth. Wir entschieden uns, dass jeder Kilometer, denn wir auf Deutscher Autobahn in Richtung Donauwörth zurücklegen, ein Kilometer weniger teuer im Abschleppen dorthin ist. Ich hatte ein mulmiges Gefühl dabei...auch wenn sich das Geräusch nur noch zaghaft meldete....aber eben immer noch meldete🤢 .
Innert Kürze war dann aber klar: es war nie das Getriebe, sondern das Verteilergetriebe hat sich verabschiedet.
Und....Iveco repariert so etwas nicht...es wird ersetzt! Listenpreis: € 19'400.- exkl. !!! 😭
Monika hatte dann aber die rettende Idee: "Wir fragen den Allrad Spezialisten Erich Christ in Österreich an, ob er es flicken kann.." und ... er kann es...
Also flugs mit dem Getriebe in einem Wagen der Garage Wagner nach Österreich und nun warten wir mal so ca. 14 Tage bis ich es dann dort wieder holen kann.
Reparieren versus neu kaufen...was für ein Thema in den heutigen Zeiten!
Was für Ersparnisse! Was für ein Witz umwelttechnisch!
Update: 26. Januar 2023...und Reisetag 696 wir fahren wieder!
Nach 10 Tagen konnte ich das reparierte Verteilergetriebe wieder bei Erich Christ holen.
Intensive Tests an zwei Tagen und ein nochmaliger kleiner Eingriff und nun scheint es gut zu sein. Die nächste "Testfahrt" geht in den Schwarzwald zum "Rest-Überwintern"...🤩
..nein, wir verkaufen nicht...standen aber schon romantischer 🤓