"Was? Du warst noch nie länger als 3 Wochen am Stück ausserhalb der Schweiz?"
So fing eigentlich unsere einjährige Weltreise an!
Schande über mich, dass mir erst an der Hochzeit mit Monika im Februar 2004 auf Mauritius dieses doch noch so kleine Detail der mir wichtigsten Person so richtig klar wurde.
"Das müssen wir ändern", meinte ich in der Ferienlaune auf dieser wunderschönen Insel.
Und weil ein Jahr lang Reisen nie ins Konzept des Lebens passt - 1001 mehr oder weniger wichtige und richtige Ausreden dafür, dass die Idee zwar genial ist, leider der Zeitpunkt überhaupt nicht, fuhren wir trotzdem am 12. Mai 2004 ab nach genau 12 Wochen Vorbereitung und drei Monaten Ehe!
2 Jobs wurden gekündet, 1mal ein Job in einer der grossen Schweizer Banken und einer in einer Pharmafirma. 365 Tage Richtung Westen. Nicht ganz ohne Fallschirm, denn die Bank behielt meinen Arbeitsvertrag ruhend und liess mich somit nicht gänzlich frei und auch Monika erhielt übrigens bereits auf der Weltreise in Singapur wieder Emails mit der Frage, wann sie dann wieder in der Schweiz verfügbar sei...
Glück ist eben ein nicht zu unterschätzender Teil, wenn man sich auf die Äste raus lässt!
Auf den folgenden Seiten sind unsere Briefe, welche ich "den Daheimgebliebenen" regelmässig geschrieben habe sowie unsere Lieblingsfotos. Ebenfalls Details zur Finanzierung eines solchen Vorhabens sind unter "Kosten einer Weltreise" zu finden. Monika hat jeden Kaffee, jede USA Today Zeitung, etc. einzeln eingetragen.
Meine manchmal etwas denkwürdigen Ideen wären alle ein Nichts, ohne ihre akribische Art der detaillierten Umsetzung.
Die Reise war mit einem "Around-the-World-Ticket" (in Segmenten) projektiert.
Alle Reisedaten waren dank hoher Priorität jederzeit vor Ort verschiebbar.
Globetrotter Basel war in der Projektphase DER Partner schlechthin.
In Südamerika war die Reise durchgeplant und in Nordamerika hatten wir einen Camper für 64 Tage vorgemietet. Ab dann waren nur noch die Flüge für die restlichen 9 Monate geplant, also keine weiteren Details. Mal wurde ein Auto gemietet, mal ein Camper, mal nahmen wir den Zug oder das Flugzeug. Mal schliefen wir im 5*Hotel, mal auf einem Boot jedoch sehr oft in Backpackers. Wir haben das Durchschnittsalter in den Backpackers massiv hochgetrieben - uns hat's auf jeden Fall nicht gestört.
Wir machten überall viele tolle Bekanntschaften. Einige nur für den Moment, andere fürs Leben (z.B. unsere Hamburger und unsere Wiener...).
Uns hat es an wirklich nichts gemangelt. Wir sagen heute, es war eine 3-4Sterne Reise - sicher mit enormen Sparpotential, so man das dann auch will.
10 Jahre später ist diese Reise aktueller denn je. Sie inspiriert uns für das nächste grosse Projekt 2020 - diesmal jedoch mit fünf Jahren Vorbereitung - zeitloses Reisen und Leben im Camper für einen ganzen Lebensabschnitt!