Der Mandschurenkranich, seltener auch Rotkronenkranich genannt, gehört zu den am stärksten bedrohten Arten in der Familie der Kraniche. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts lebten etwa
1.700 bis 2.000 Exemplare in freier Wildbahn, davon etwa 160 Brutpaare auf Hokkaido.
Der Mandschurenkranich erreicht eine Höhe von 1,5 Metern und ein Gewicht von bis zu zehn Kilogramm. Seine Flügelspannweite beträgt 2,2 bis 2,5 Meter. Die Lebenserwartung liegt bei rund 30 Jahren. Mandschurenkraniche erreichen die Geschlechtsreife in einem Alter von drei bis vier Jahren. Es sind monogame Vögel, die Paarbindung ist beständig.
Der Balztanz der Mandschurenkraniche ist einer der komplexesten unter den Kranichen. Sie werden vorzugsweise in den Überwinterungsgebieten ausgeführt und an den "Tänzen" nehmen sowohl adulte als auch junge, noch nicht geschlechtsreife Vögel teil. Einer der Vögel beginnt mit ausgebreiteten Flügeln zu springen, das Verhalten springt auf andere Vögel über und bald kommt es zu einem kollektiven Tanz, der die ganze Schar erfasst. So verstärkt der Balztanz die Paarbindung, die Bindung zwischen Elternvögeln und halbwüchsigen Jungen und baut aggressive Stimmungen innerhalb der Kranich-Schar ab.
Tanzende Mandschurenkraniche erheben sich auf die Zehen, spreizen die Deckfedern auf dem Rücken und breiten die Flügel zur sogenannten „Schmetterlingspose“ aus. Dadurch wirkt das Erscheinungsbild grösser und imposanter. Anders als bei den anderen Kranicharten setzt sich der Tanz des Mandschurenkranichs fort, in dem die ausgebreiteten Schwingen hoch über den Rücken gehoben werden und der Hals so gekrümmt wird, dass die rote Krone vor den schwarzen Schirmfedern zu liegen kommt. Dabei weist der lange, scharfe Schnabel zum Himmel.